Tauwetter nach weißer Weihnacht

Ich hoffe Ihr hattet ein Frohes Fest und ein paar schöne Feiertage?

Im zweiten Jahr mit Corona sind die Feiertage erneut nur mit Auflagen, Abwägungen und Rücksichtnamen zu genießen. So langsam wird es zur Normalität, könnte man meinen, in jedes Geschäft bzw. generell jeden öffentlichen Innenraum mit Maske zu betreten. Einzig im Freien sieht man noch Menschen ohne Schnuffi im Gesicht vorbei gehen. Dennoch zuckt Manche(r) zusammen, wenn im nahen Umfeld eine Person niest. Komische Zeiten und ein Ende ist noch nicht in Sicht!

Mein aufregendstes Ferienerlebnis war die Autofahrt am 25.12.2021 um 11:30 Uhr auf der A71 Richtung Schweinfurt. Eigentlich wollte ich um genau 11:00 Uhr losfahren aber zum ersten Mal musste ich das arme Autochen vor Beginn der Fahrt von viel Schnee und noch mehr Eis befreien. Die Tage zuvor hat es gut geregnet und in der Nacht zu Heiligabend begannen ordentliche Frosttemperaturen einzukehren. Mit dem ersten Weihnachtsfeiertag gab es dann landesweit eine weiße Weihnacht - und die Winterdienste klatschten freudig Beifall.

Die Fahrt durch die Erfurter Innenstadt und durch Bindersleben war entspannt. Aber sobald es auf die Autobahn ging, war höchste Konzentration gefragt, denn obwohl die Autobahn geräumt war, gaben die Bedingungen nicht unbedingt viele Fehlertoleranzen her. Die durch die vorausfahrenden Fahrzeug aufgewirbelte Gischt aus Wassertropfen und Salz gefror recht schnell auf der Scheibe. Ganz nebenbei schneite es weiterhin leicht. Zu allem Überfluss staute sich der Verkehr nach dem Erfurter Kreuz Richtung Arnstadt und brachte die Geschwindigkeit zeitweise bis auf 60 KM/h herunter. Gekracht hat es nur auf der anderen Seite der Begrenzung und das scheinbar ohne Verletzungen - immerhin etwas Positives.

Ich war beeindruckt, wie souverän sich mein kleines japanisches Gefährt durch diese unwirklichen Bedingungen kämpfte. An manchen Stellen war es doch relativ rutschig aber es bestand nie Gefahr, denn die "dünne" 175er Bereifung erweißt sich bei der Fahrt auf Schnee / Wasser als Vorteil und schneidet sich regelrecht durch die Decke zum Boden hindurch. Dazu das feinfühlige Ansprechverhalten der Bremse und des Vortriebes vermitteln zumindest mir ein sicheres Fahrgefühl - obwohl ich natürlich weiterhin stark von der Umwelt abgekoppelt bin und wenig Rückmeldung im Vergleich zum Motorrad erhalte. Vorsicht ist dennoch die Mutter der Porzelankiste!

Genug des Ferienberichtes - Ich will endlich Fotos sehen

Quizfrage: Woran erkennt man einen Fotografen?

Antwort: Sobald sich unerwartet die Sonne durch die Wolkendecke bei Tauwetter kämpft, schnappt er sich sein Equipment und stürmt nach Draußen.

So konnte ich heute spontan den ersten richtigen Außeneinsatz mit dem Weihnachtsgeschenk wagen - mein neuster Stolz, ein Fujifilm XF 18mm f1.4 WR LM. Damit hat die lange Suche nach einem Weitwinkelobjektiv ohne Kompromisse endlich ihr Ende gefunden. Bisher war am unteren Ende beim "ollen" 35mm von Fuji Schluss. Mit der Linse bin ich sehr zufrieden, das ist mein Immer-Drauf und hat entsprechend schon viel erlebt. Aber der nicht mehr zeitgemäße, deutlich hörbare Antrieb des guten Stücks ist lahmarschig und fürs Filmen nicht tauglich. Die Naheinstellgrenze von gefühlt 20cm ist beeindruckend, die flüsterleise und blitzschnelle Fokussierung reizt das Kamerasystem erst richtig aus und die knackscharfe Darstellung bereits bei Offenblende lässt absolt keine Wünsche offen.

Die letzten Tage über konnte ich das Glas bei ein paar Gelegenheiten im Innenraum zu einem Familienfoto-Shoot, bei einer Familienfeier und testhalber mit meiner Modelleisenbahn verproben. (Zum Thema Modellbahn kommt irgendwann noch ein ausführlicher Beitrag!)

In der sich langsam aber sicher zum Horizont bewegenden Nachmittagssonne sind heute die folgenden unbearbeiteten SW-Fotos entstanden. Alles was ich an der Kamera eingestellt habe ist die Filmsimulation (Acros) und der Manuelle Modus.

Ich will nochmal betonen: Die Bilder sind genau so als JPEG aus der Kamera gefallen!

Beim Aus-der-Tür-fallen direkt vor der Haustür geschossen.

Die durch Feuchtigkeit und der Sonne glänzende Bastionsmauer des Petersberges.

Eine andere Bastionsmauer in der Sonne. Man beachte den gefrorenen Boden - es war nicht ungefährlich!

Auf dem Weg zum Domplatz mit den Brücken zum Aufzug.

Sehr gut abgebildete Holzmaserung der "ERFURT"-Buchstaben oberhalb der Wiese.

Detailfoto der Holzmaserung. Beeindruckende Abbildungsleistung des Objektives.

Unzählige Schuhabdrücke im Schnee der die Stunden danach tauen wird.

Blick durch den Buchstaben "U" auf den Domplatz.

Blick auf eine Sitzgelegenheit auf der Serpentine die sich auf der Wiese zum Petersberg hochschlängelt.

Blick auf die Severikirche mit verschneiten Grünflächen vor dem Seiteneingang.

Seiteneingang der Severikirche fotografiert durch den Zaun mit Sonnen im Gegenlicht und verschneiten Grünflächen.

Foto des Zauns mit Severikirche im Hintergrund bei Offenblende. Die Details sind trotz Gegenlicht hervorragend sichtbar.

Haupteingang des Doms von der Seite.

Stark abgeblendeter Blick Richtung Domrückseite mit Sonne im Gegenlicht.

Selbes Motiv mit etwas weiter geöffneter Blende.

Auf dem Weg zur Rückseite des Doms.

Selbes Motiv mit starker Abblendung.

Schattenwurf auf der Mauer neben dem Eingang auf der Rückseite des Doms.

Madonnenstatue auf der Rückseite des Doms.

Andere Perspektive.