Winterzauber II in Erfurt + Suhler Schweiz

Anfang der Woche fiel so viel Schnee, dass das Leben in Erfurt und weiten Teilen Mitteldeutschlands zum Erliegen kam. Es war so Arschkalt, dass in Erfurt einige Geranebenarme oberflächlich zufroren. Ich kämpfte mich die Woche über tapfer durch den Schnee ins warme Büro und schoss auf dem Weg dorthin das eine oder andere Foto (während meine Fingerspitzen taub wurden).

Es boten sich zum Teil sehr schöne Szenen durch den Schnee, wie man auf diesen Fotos, die ich mit dem iPhone geschossen habe, sehen kann:

Der verschneite und ungeräumte Domplatz am Montag, 08.02.2021

Verschneite Barfüßerstraße

Sehr schöne aufgehende Sonne über der Mühlhäuser Straße mit eingeschauten Autos

Verschneiter Innenhof

Mit Absperrband gesperrte Domstufen

Teilweise zugefrorener Geraseitenarm, Meister Eckehart Straße

Fast komplett zugefrorener Geraseitenarm, Meister Eckehart Straße

Schwarz-Weiß Montage des vorhergehenden Bildes

Montags war natürlich noch nicht all zu viel geräumt. Zum Teil war es deutlich einfacher auf der Straße zu laufen, da sämtliche Verkehrsteilnehmer im Schritttempo unterwegs waren. Viele Autos waren so stark eingescheint, dass sich die Besitzer gar nicht erst die Mühe gemacht haben, das Fahrzeug auszugraben. Die Mutigen durften erstmal nach einer Schaufel suchen, um das Auto und den Fahrweg freizuräumen. Damit war es aber nicht getan, denn wenn man es tatsächlich geschafft hatte, in der wirklich unangenehm-eisigen Kälte von -17°C sämtliche Fenster und das Dach vom Schnee zu befreien, musste man das Gefährt noch aus der Parkbucht maneuvrieren. Und hier waren viele Autofahrer und -fahrerinnen wirklich überfordert. Es gab aber überraschend oft Solidarität, so dass sich einige Helfer fanden, welche die notwendigen Einweisungen oder sogar Schiebearbeit leisteten.

Wohl den Personen, die im Homeoffice arbeiten konnten.

In der Andreasstraße ging es für Fußgänger im Gänsemarsch Richtung Domplatz. Räumfahrzeuge waren nicht in Sicht, denn diese waren wahrscheinlich auf der Autobahn und den Fernstraßen dauerhaft im Einsatz. Einige Busse kämpften sich wacker durch die Schneemassen, wohin gegen einige Omas vergeblich auf die Straßenbahnen warteten. Hinzu kam das Chaos an den unzählichen Bahnhöfen im Freistaat. Es dauerte recht lang bis allgemein verbreitet worden war, dass der komplette Schienennahverkehr eingestellt worden ist. Mein Arbeitskollege verbrachte eine halbe Stunde am Gleis in Sömmerda, bevor er über Twitter die Bestätigung bekam, dass kein Zug fahren würde. Andere Personen hatten nämlich einen Zug vorbeifahren sehen, der eine Prüffahrt unternahm, und diesen für einen regulären Zug gehalten, weshalb es doch Hoffnung gab.

Am Dienstag waren die Gehwege und Straßen schon deutlich besser geräumt. Die ersten LKWs und Paketdienste arbeiteten wieder gebietsweise. Auf den Domstufen rodelten Kinder auf Schlitten hinab. Eine einmalige Ansicht!

Die Domstufen herunterrodelnde Familien, Dienstag 09.02.2021

So schön und einmalig das Ereignis auch sei, aber Corona ist noch nicht vorbei :-(

Am Mittwoch war gefühlt wieder alles beim alten; Straßen und Gehwege nun gut geräumt. Der ÖPNV war wieder betriebsfähig, die Straßenbahnen und Busse fuhren regulär. Die freigeräumten Straßen ließen viele Autofahrerherzen auftauen, da die Straßen nun prompt wieder von, im Vergleich zu Montag, vielen Autos befahren wurden. Der Juri-Gagarin-Ring war nun wieder in beide Richtung beidspurig befahren.

Das Wetter zeigte sich von seiner beeindruckenden Seite, denn die ganze Woche luckte immer mal wieder die Sonne durch. Die wirklich bitterböse Kälte aber strafte jeden Moment, den man nicht im warmen Innenraum verbrachte.

Am Sonntag besuchte ich nach über Sechs Wochen mal wieder meine Eltern. Nach Bedenken, dass die sehr kalten Temperaturen der letzten Tage zusammen mit der zwei-wöchigen nicht-Benutzung meines Autos die Batterie entladen haben könnten, machte ich mich in strahlendem Sonnenschein auf dem Weg zum Garagenkomplex. Vor meiner Garage lag jede Menge Schnee und den wenigen Spuren im Schnee zufolge waren in der Zwischenzeit nicht gerade viele Leute im Komplex gewesen. Die Türen schoben den gut Fünfzehn Centimeter hohen Schnee mit Kraft zur Seite und ich konnte problemlos ausparken. Das Kompressionsgeräusch des Schnees unter den Reifen war deutlich zu hören. Ein paar Vor- und Rückwärtsbewegungen brauchte das leichte Auto aber dennoch, um durch den Schnee im Garagenkomplex auf die Straße zu kommen. Aber das hielt den kleinen Japaner doch nicht auf. 😃

Auf der Autobahn war alles wunderbar freigeräumt und gesalzen. Es lag zum Teil sogar so viel Salz auf der Straße, dass in den Tunneln der A71 die Fahrbahn schneeweiß war, obwohl man im Tunnel fuhr!

Mit der inzwischen lieb gewonnen Ercona II schoss ich die folgenden, sehr schönen Fotos in der Suhler Schweiz...

Fotos aus der Suhler Schweiz mit der Zeiss Ikon Ercona II

Foto 1

Foto 2

Foto 3

Foto 4

Foto 5

Foto 6

Foto 7

Foto 8

Drei Fotos auf dem Heimweg in Erfurt

Foto 9

Foto 10

Foto 11

Gegen 18:00 Uhr war ich dann Zuhause im Warmen und sehr froh, der bösen Kälte und wahrscheinlich dem Winter für die nächsten 10 Monate entkommen zu sein. Laut Wettervorhersage würde ab Diensttagmorgen das große Tauen in Erfurt und Umland beginnen. Die Woche über soll es dann durchgehende Plustemperaturen geben.